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Das Jakobskreuzkraut (JKK) konnte sich in den vergangenen Jahren stark ausbreiten. Durch eine extensivere Landnutzung bzw. Erhöhung der Flächen mit Naturschutzauflagen sowie durch Einsparungsmaßnahmen im Straßen- und Bahnunterhaltsdienst blüht es nun verstärkt an Straßenrändern und Bahnböschungen und kann Samen bilden. Eine Ausbreitung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen findet verstärkt statt, vorwiegend auf Weiden.

Alle Teile der Pflanze, auch die Blüte, enthalten Gifte (Pyrrolizidin-Alkaloide, PA), die in den schlimmsten Fällen bei Tieren zum Tod führen können. Die Pflanzengifte bleiben auch nach der Konservierung (Silage, Heu) erhalten. Somit kann es auch im Winter zu Vergiftungserscheinungen kommen.

In der Erkenntnis, dass die Durchführung zur Eindämmung des Jakobskreuzkrautes bislang uneinheitlich und unkoordiniert erfolgte und Maßnahmen zu keinem Erfolg führten, fordert der Bauernverband Schleswig-Holstein ein verbindliches Melde- und Bekämpfungsgebot für das giftige Jakobskreuzkraut.

Die Forderung nach einer Bekämpfung wird bestärkt durch die beiden im Land gegründeten Interessengemeinschaften der Kreise Flensburg (Nordangler Imkerverein und Kreisbauernverband Flensburg) und Ostholstein "Naturschutz ohne Verlierer" mit den Trägern Imkerverein Eutin, Kreisbauernverband Ostholstein Lübeck, Kreisjägerschaft Eutin, Maschinenring Lübeck-Eutin-Süd, Stiftung Elisabeth Mierendorff "Hilfe für Tiere in Not" und der Vogelschutzgruppe Eutin-Bad Malente.

Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein hat sowohl eine Broschüre "Jakobskreuzkraut – Meiden – Dulden – Bekämpfen"  als auch ein Merkblatt für Tierhalter zur Vermeidung der Aufnahme von Jakobskreuzkraut über das Tierfutter erstellt.

Für eine nachhaltige Regulierung des Jakobskreuzkrautbesatzes gilt es im Einzelfall das Gespräch mit den Beteiligten zu suchen, denn gerade eine unter den Nachbarn abgestimmte Vorgehensweise hat sich in der Praxis als hilfreich erwiesen.

Meldung von JKK an Bahngleisen

JKK - Bahndamm auf Sylt

Der Bauernverband ist seit einigen Jahren zum Thema JKK  vor allem auch mit der Deutschen Bahn AG in Kontakt. In Schleswig-Holstein gibt es einige JKK-Hotspot-Regionen entlang der Bahnschienen. Aufgrund der Windverwirbelungen verbreiten sich die Samen entlang der Bahnschienen, werden aber auch weit auf die landwirtschaftlichen Flächen hineingetragen.

Der BVSH hat die Deutsche Bahn AG in diesem Jahr zu Bekämpfungsmaßnahmen auf Sylt aufgerufen. Die Deutsche Bahn AG ist bereit, dies im kommenden Jahr auf weiteren betroffenen Flächen entlang der Bahngleise zu wiederholen. Die Maßnahmen kommen z.B. dort zum Tragen, wo vermehrtes Vorkommen von JKK anliegende Futtermittelgewinnungsflächen durch erhöhten Samendruck gefährdet.

Größere Vorkommen von JKK auf dem Gelände der Deutschen Bahn AG können ab sofort bis Ende des Jahres den Kreisbauernverbänden gemeldet werden. Hierfür ist eine detaillierte Beschreibung der Strecken (Streckenabschnitt, Richtung, Bahnkilometer von – bis) sowie ein oder mehrere deutliche Fotos dieser Stellen per E-Mail an die Kreisgeschäftsstellen zu senden. Die Meldungen werden zur rechtzeitigen Planung im Januar an die DB Fahrwegdienste GmbH weitergeleitet. In Absprache und in Abhängigkeit von der Betroffenheit findet dann in 2025 eine JKK-Bekämpfung entlang der entsprechenden Bahnstrecke statt.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass das unerlaubte Betreten von Bahn- bzw. Gleisanlagen (auch zur JKK-Bekämpfung) verboten ist und eine Geldbuße oder strafrechtliche Verfolgung nach sich ziehen kann

Bauernverband Schleswig-Holstein