Themen
Hier finden Sie nähere Informationen zu einigen agrarpolitischen Themen, mit denen sich der Bauernverband Schleswig-Holstein aktuell auseinandersetzt:
Aviäre Influenza (Geflügelpest)
Die Aviäre Influenza, umgangssprachlich auch Geflügelpest oder Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit.
Ende Oktober 2020 wurde im Kreis Nordfriesland erstmals im Jahr 2020 die Vogelgrippe amtlich festgestellt. Das Geflügelpest-Virus wurde im Bereich der Küste Nordfrieslands und im Kreis Dithmarschen in Küstennähe bei tot aufgefundenen Wildvögeln nachgewiesen.
BiLEV - Bildungsoffensive Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz
Ziel der Bildungsoffensive ist, die Zusammenhänge zwischen moderner Landwirtschaft, der Produktion gesunder Lebensmittel und dem Verbraucherschutz für junge Menschen verständlich und konkret erfahrbar zu machen. Schülerinnen und Schüler erschließen sich bei der BiLEV Inhalte aus ihren Schulfächern draußen in der Praxis auf den Betrieben.
Gänse
Gänse in Schleswig-Holstein
Die Bestände von Enten und Wildgänsen sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Durch die steigenden Populationen haben die Schäden durch Enten- und Gänsefraß, aber auch die Verkotung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen insbesondere an der Westküste extrem zugenommen. Die Schäden reichen bis zum Totalausfall sowohl auf Acker- als auch auf Weideflächen.
Glyphosat
Was ist Glyphosat und wie wirkt es?
Glyphosat ist ein sogenanntes Breitband- oder auch Totalherbizid. Es kann also nur Pflanzen abtöten und deswegen macht es auch in Deutschland keinen Sinn, diesen Wirkstoff einzusetzen, solange die Kulturpflanzen, die genutzt werden sollen, auf der Fläche stehen. In Deutschland werden keine gentechnisch veränderten Nutzpflanzen angebaut, die eine genetische Resistenz gegen Glyphosat besitzen.
Der Wirkmechanismus von Glyphosat in der Pflanzenzelle beruht auf der Blockade eines zentralen Stoffwechselkreislaufes, der von wesentlicher Bedeutung für das Wachstum der Pflanzen ist. Glyphosat hemmt ein Enzym, das in Pflanzen für die Biosynthese der Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan entscheidend ist. Dieses Enzym kommt bei Tieren und beim Menschen nicht vor.
Hassrede
„Tierquäler", „Krimineller", „Vergewaltiger" oder gar „Massenmörder": Nicht wenige Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Arbeit und ihren Betrieb in den sozialen Medien zeigen, werden regelmäßig übel beschimpft. Insgesamt sieht sich der Bauernverband Schleswig-Holstein mit einer steigenden Nachfrage nach Unterstützung konfrontiert. Deshalb hat der BVSH den Ratgeber „Bauernbashing im Netz aktiv bekämpfen – Anleitung zum Vorgehen gegen Hassrede im Internet“ erarbeitet, um präzise aufzuzeigen, warum Hassrede gefährlich ist und welche rechtlichen Grenzen bestehen. Die Broschüre sammelt eine Reihe von Handlungsempfehlungen, wie sich Betroffene über unkomplizierte Wege mit „scharfen juristischen Schwertern“ aktiv gegen Anfeindungen und die damit verbundenen Wirkungen zur Wehr setzen können.
Hofwebseiten-Broschüre
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die eine eigene Internetseite unterhalten und dort insbesondere für Ferien(-unterkünfte) auf dem Bauernhof werben, steigt. Wenn wichtige gesetzliche Vorgaben auf der Internetseite nicht vorschriftsmäßig umgesetzt wurden, drohen sehr kostenträchtige Abmahnungen durch hierauf spezialisierte Rechtsanwaltskanzleien und Abmahnvereine.
Mitglieder des Bauernverbandes Schleswig-Holstein (BVSH) brauchen sich deshalb aber nicht Bange machen lassen. Um einen kompakten Überblick über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu verschaffen und einfach umsetzbare Hilfestellungen (Checklisten, Musterschreiben) bei der Erstellung einer rechtskonformen Internetpräsenz an die Hand zu geben, hat der BVSH einen entsprechenden Ratgeber für „Hofwebseiten“ zu Abmahngefahren erarbeitet.
Jakobskreuzkraut
Das Jakobskreuzkraut (JKK) konnte sich in den vergangenen Jahren stark ausbreiten. Durch eine extensivere Landnutzung bzw. Erhöhung der Flächen mit Naturschutzauflagen sowie durch Einsparungsmaßnahmen im Straßen- und Bahnunterhaltsdienst blüht es nun verstärkt an Straßenrändern und Bahnböschungen und kann Samen bilden. Eine Ausbreitung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen findet verstärkt statt, vorwiegend auf Weiden.
Alle Teile der Pflanze, auch die Blüte, enthalten Gifte (Pyrrolizidin-Alkaloide, PA), die in den schlimmsten Fällen bei Tieren zum Tod führen können. Die Pflanzengifte bleiben auch nach der Konservierung (Silage, Heu) erhalten. Somit kann es auch im Winter zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Klimaschutz
Klimawandel und Erderwärmung zählen zu den weltweit größten Herausforderungen der Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten. Besonders die Landwirtschaft hat aufgrund ihrer Dreifachrolle (Betroffene, Emittent, Teil der Lösung) ein hohes Eigeninteresse dem Klimawandel entgegenzuwirken: Die Landwirtschaft ist aufgrund der Zunahme an Extremwetterereignissen, wie z.B. Dürreperioden, Starkregen oder Gewitterstürmen und den daraus resultierenden Ernteverlusten direkt vom Klimawandel betroffen. Auf der anderen Seite ist sie vorwiegend durch die Emission von Methan und Lachgas für die Entstehung von Treibhausgasen mit verantwortlich. Die dritte Rolle, und damit ein wichtiger Aspekt im Klimaschutz, sind die weitreichenden Lösungen, die die Landwirtschaft zur Einhaltung der Klimaziele bieten kann und bereits bietet.
Knicks
Schützenswerte Landschaftselemente Schleswig-Holsteins
Das Knicknetz in Schleswig-Holstein ist mit etwa 60.000 km Länge einmalig in Deutschland. Seit ca. 1770, damals vornehmlich zur Abgrenzung von Koppeln bzw. des Privatbesitzes angelegt, sind diese bepflanzten Wälle ein typischer Bestandteil der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft geworden. Regional sind die Knicks bei ihrer Anlage höchst unterschiedlich bepflanzt worden, so dass sie sich in ihrer Gehölz- und Artenzusammensetzung grundlegend unterscheiden. Zum Teil sind auch ebenerdige Knicks angelegt worden. Deshalb kann man schwerlich von „dem typischen schleswig-holsteinischen Knick“ sprechen, vielmehr sind die regionalspezifischen Besonderheiten zu beachten. Aufgrund der Zusammensetzung der Pflanzenarten können etwa 85 verschiedene Knicktypen in Schleswig-Holstein unterschieden werden. Unter anderem kommen auf den Schleswig-Holsteinischen Knicks nachfolgende Arten vor: Birke, Eiche, Hasel, Schlehen, Weißdorn, Hartriegel, Pfaffenhütchen und Brombeerarten. Die schleswig-holsteinischen Landwirte haben ihre Knicks über Jahrhunderte durch Pflege und Nutzung erhalten. Auch heute stehen die Landwirte zu dieser Tradition und ihrer Verantwortung für diese Landschaftselemente.
Tierwohl
Das Tierwohl vor allem in der Schweine- und Geflügelhaltung bestimmt derzeit die Diskussionen um unsere Landwirtschaft. Auch die Landwirtschaft selbst sucht nach Lösungen.
Seit einem Jahr läuft die "Initiative Tierwohl", der wohl größte Durchbruch zu mehr Tierwohl in den letzten Jahrzehnten. 13,5 Mio. Schweine in 2.400 Betrieben und 273 Mio. Hähnchen und Puten in knapp 1.200 Betriebe kommen ganz ohne gesetzlichen Zwang in den Genuss von mehr Platz, mehr Stroh oder auch mehr Beschäftigungsmaterial.
Vor-Ort-Kontrollen
Nicht selten sind Cross-Compliance-Kontrollen für die geprüften Landwirte ein „rotes Tuch“, da sie aufgrund der großen und immer weiter steigenden Zahl einzuhaltender Gesetze und Vorschriften fürchten, von den Prüfern auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
Worauf es für die Betriebe ankommt und sie wie eine anstehende Vor-Ort-Kontrolle (VOK) gut über die Bühne bringen, hat der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) in einer neuen Broschüre zusammengefasst.