Präsident Werner Schwarz ehrt langjährig verdiente Mitglieder des Kreisbauernverbandes Husum-Eiderstedt
Die Ehrungen langjährig verdienter Mitglieder sowie ein Vortrag des Präsidenten Werner Schwarz standen im Mittelpunkt der Kreishauptausschusssitzung des Kreisbauernverbandes Husum-Eiderstedt am 27. März in Horstedt. Die Ehrungen nahmen Präsident Werner Schwarz und der Kreisvorsitzende Melf Melfsen vor.
Der Bauernverband sei auf die ehrenamtliche Mitarbeit seiner Mitglieder angewiesen, so Schwarz. So werden wichtige Anliegen von der Ortsebene über die Kreisebene nach oben transportiert. Zum anderen seien die Ortsvertrauensleute die ersten Ansprechpartner vor Ort und somit das Aushängeschild des Bauernverbandes.
Natürlich macht diese Arbeit nicht immer nur Spaß, sondern es muss auch einmal Kritik ein- und weggesteckt werden können. Aus diesem Grund sei es ihm sehr wichtig, langjährig verdiente Mitglieder mit der Urkunde und der Silbernen Ehrennadel des Bauernverbandes persönlich auszeichnen zu dürfen, erklärte der Präsident.
Nach der Ehrung nutzte der Präsident die Gelegenheit, um auf aktuelle Gesetzesvorhaben auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene einzugehen. "Nachdem auf Bundesebene nun endlich die GroKo steht, muss die Politik aufhören, sich in ewigen Kreisen um sich selbst zu drehen. Wir brauchen eine gestaltende und keine verwaltende Politik. Eine offene Politik, die die Gesellschaft als Ganzes einschließlich der Bauern begreift und ihre Anliegen widerspiegelt", so Schwarz. Danach ging der Präsident auf den Koalitionsvertrag ein und berichtete, dass die neue Landwirtschaftsministerin, Frau Julia Klöckner, einen guten Start gemacht habe.
Zu dem großen Thema Tierwohl hatte der Präsident einen klaren Standpunkt. "Mit Vereinbarungen zum Tierwohl können wir leben, sofern der finanzielle Mehraufwand auch wirklich vom Verbraucher honoriert wird. Mehr Tierwohl kostet mehr Geld. Muss der Tierhalter es alleine bezahlen, wird es weniger Bauern geben. Darüber muss sich die Gesellschaft im Klaren sein. Wir verweigern uns der Tierwohldebatte nicht. Wir haben mit der Initiative Tierwohl sogar das weltweit größte Projekt in diesem Bereich gestemmt".
Weiterhin durchleuchtete Schwarz die Neuausrichtung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik nach 2020 und den Brexit. Auf den neuen Umwelt- und Landwirtschaftsminister in S-H ab September 2018, Herrn Jan Philipp Albrecht, sei man gespannt und bietet ihm schon jetzt eine konstruktive Zusammenarbeit an.
Abschließend ermunterte Werner Schwarz noch einmal alle Betriebsleiter, sich authentisch und selbstbewusst der kritischen Diskussion der Mitbürger zu stellen. Auch wenn einem dieses gerade während der Gülleausbringung schwer falle. Es nützte aber nichts, sich zurückzuziehen. Den Mitbürgern, die sich immer mehr von der Landwirtschaft entfernen, müsse Landwirtschaft erklärt werden. Hier sei jeder Landwirt der beste Botschafter in der eigenen Sache.
Zum Schluss überreichte Melf Melfsen allen Anwesenden eine Aussaatmischung "Bienen- und Schmetterlingsweide" mit 34 verschiedenen Blumenarten. Der Kreisvorsitzende forderte seine Berufskollegen auf, sich einen schönen Platz dafür auszusuchen und zeigte sich überzeugt, dass beispielsweise an den Hecktoren genug Platz sei, diese Saat auszubringen.